Erlebe, was Free Writing ist. Blicke hinter die Kulissen in meine tägliche Praxis des freien Schreibens. Ich lege dir mein Innerstes offen, meine Tagebücher.
Die folgenden unzensierten Einblicke in meine Tagebücher veranschaulichen meine tägliche Praxis des freien Schreibens. Free Writing ist kreativ, assoziativ, reflexiv – halt einfach mit allem und so mega scharf.
Tagebucheintrag; Montag, 13. Mai 2019, strahlender Sonnenschein, motiviert:
Wie funktioniert freies Schreiben?
Betriebsanleitung Free Writing:
- Absitzen
- Ein leerer Zettel
- Tinte auf dem Füller
- Timer stellen: z. B. 1 Minute
- Bip, biip.
- Fertig – Applaus, Applaus.
Was tun mit dem Zettel?
- Ist er leer: Fürs nächste Mal behalten.
- Ist er voll: Aufhängen, ablegen, wegschmeissen oder anzünden wie Da Vinci.
Tagebucheintrag; Freitag, 31. Januar 2020, schneematschig, nasse Socken:
Free Writing ist ohne Absicht
Ich schreibe täglich, oftmals ohne Ziel. Texte, die nie jemand liest, nicht einmal ich selbst.
Ich schreibe frei, ohne Vorgaben, ohne Struktur, aber mit einer unglaublichen Befreiung im Ausdruck.
Was bleibt danach? Ich fühle mich leer und voll zugleich.
Tagebucheintrag; Sonntag, 19. April 2020, bewölkt, inspiriert (habe endlich den Kühlschrank abgetaut):
Mit Free Writing (er)schreibe ich mich neu
Die einzig richtigen Worte sind meine eigenen, weil die einzig wahren Worte meine eigenen sind. Im freien Schreiben schreibe, beschreibe und erschreibe mich selbst – Von innen nach aussen.
Dabei merke ich: Mein Potenzial liegt in der Tiefe. Da unten ist alles vorhanden. Ich kann auswählen, was ich will, mich einfach bedienen. Alles ist jederzeit frei zugänglich.
Tagebucheintrag; Sonntag, 22. Oktober 2023, neblig, mysteriös (fühle mich wie in einem Krimi):
Free Writing führt in unerwartete Tiefen
Im Schreiben bin ich allem am nächsten.
Ich empfinde dieses mulmige Gefühl, bevor ich schreibe –
Vielleicht ist es die Spannung, ob überhaupt etwas kommt oder die Angst vor dem, was kommt.
Vielleicht ist es die Scham über den erwarteten Schwachsinn oder die Sorge darum, wie ich das beschriebene Blatt am besten spurlos verschwinden lasse.
Dieses mulmige Gefühl hindert mich manchmal am freien Schreiben.
Tagebucheintrag; Donnerstag, 4. März 2021, windig, verwirrt (mein Regenschirm ist ausgeflogen):
Ich habe meinen Block immer dabei
Schreiben in der Bahn, auf einer Bank oder in einem Café, ist komisch und reizvoll zugleich. Ich fühle mich dabei etwas ausserirdisch, wegen der neugierigen, fragenden Blicke:
- „Was tut der da?“
- „Was ist denn so wahnsinnig wichtig, dass es in einen Block gehört?“
Tja, was ist denn so wahnsinnig wichtig?

Tagebucheintrag; Freitag, 16. August 2024, regnerisch, innerlich sonnig – dank Schokolade:
Was soll ich heute schreiben?
Umformuliert heisst das: «Was soll ich schreiben, das den anderen gefällt?»
Das werde ich niemals wissen, denn was den anderen gefällt, ist willkürlich, je nach Tagesform und Teewassertemperatur.
Darüber nachzudenken macht unzufrieden, lustlos und wütend.
Ich mache mir Mut mit den Worten: «Ich bin gespannt, was ich heute schreibe.»
Nach einigen Minuten wird alles still, mein fühlt sich leer an. Alles um mich herum folgt bedächtig seiner Aufgabe, wie Mönche im Kloster.
Ich möchte innehalten und ein wenig staunen – Mir kommt ein Geistesblitz: «Was gerade passiert, kann ich niemals in Worte fassen.»
Tagebucheintrag; Freitag, 9. September 2022, drückend heiss, klebrig wie ein Bonbon in der Hosentasche:
Die Nebenwirkungen von Free Writing
- Es regt zum Denken und Fühlen an.
- Ich begegne meinem Innersten.
- Es stiftet zu neuen Mustern in den Köpfen an.
- Ich fühle mich wohl in meinem Körper.
- Ein Gefühl von Ganzheit.
- Ich erschaffe Momente, Momente zum Staunen und Weinen.
- Frei Schreiben bedeutet, im Frieden zu sein.
Tagebucheintrag; Mittwoch, 5. Februar 2020, verschneit, kindlich begeistert – Schneeballschlacht gewonnen!
Neue Möglichkeiten im freien Schreiben
Mit jeder Zeile erhellt sich ein unentdeckter Raum, neue Möglichkeiten, die ich erforschen mag.
Im Free Writing zeigen sich die Dinge anders, es eröffnet mir Feinheiten, von deren Existenz ich keine Ahnung hatte.
Eine besondere Schönheit liegt im freien Schreiben, der ich sonst nirgends begegnet bin.
All dem liegt dieses unbeschreibliche Gefühl zugrunde: «Im Schreiben bin ich allem am nächsten“.
Tagebucheintrag; Sonntag, 24. Dezember 2023, frostig, besinnlich (und leicht panisch – Geschenke, die ich nicht schenke, fehlen noch):
Warum Free Writing: 10 wahre Gründe
- Es gibt Geschichten, die bisher nicht erzählt wurden.
- Weil niemand zuhört, wenn ich spreche.
- Ich lebe, liebe und weine.
- Weil ich nichts zu sagen habe.
- Ich mag es, dieses Kribbeln.
- Aus dem Wunsch heraus, mich fallen zu lassen.
- Ich bin ein Freund von Unsicherheit.
- Weil ich traumhafte Träume träume.
- Ich glaube an Zauberei.
- Weil ich schreibe.
Tagebucheintrag; Donnerstag, 29. Juli 2021, schwül, träge wie ein nasser Schwamm:
„Wenn ich frei schreibe, kommt nur Schwachsinn raus.“
Die Quelle dieses Kommentars ist die Quelle deiner Gedanken, die Quelle dessen, was aus deinem Mund kommt.
Wenn das, was du schreibst, Schwachsinn ist, dann ist alles andere das Gleiche.
Texte lieber Papier zu – mit Schwachsinnigem, anstatt Menschen mit deinem schwachsinnigen Geplapper.
Tagebucheintrag; Donnerstag, 14. November 2019, regnerisch, philosophisch (Warum gibt’s keine beheizten Fahrräder?):
Ich schreibe aus Unklarheit
Was mir selbstverständlich ist, beschäftigt mich nicht. Ist mir das Thema glasklar, beschreibe ich es nicht. Ist es umgekehrt, dann schreibe ich. Schreiben bedeutet folglich:
- Ordnen
- Deponieren,
- Reflektieren,
- Forschen
- Wellnessen
Tagebucheintrag; Samstag, 6. Juni 2020, sonnig, hyperaktiv (nach 3 doppelten Espressi):
Einzigartige Texte dank Free Writing
Das Reinheitsgebot:
(Psalm 1, §12, Satz 37, Die Darlegung der Süsse, 1. Band)
Kein Abkupfern.
Keine Plagiate.
Unique steht über allem.
Einzigartige Texte.
Und sonst?
Ich werde süss dabei.
Meine tägliche Schreibpraxis mit Free Writing ist fundamental für mein Leben, mein Schreiben und meinen Blog. Deshalb steht dieser Beitrag an erster Stelle meiner Schritt-für-Schritt-Anleitung zum kompletten Blogbeitrag.
Mit dieser detaillierten Anleitung wird Bloggen so einfach wie noch nie. Entscheide dich heute noch Blogger:in zu werden, damit du endlich deine Leidenschaft lebst, ausdrückst und mit der ganzen Welt teilst.
Kompletten Blogbeitrag schreiben 2025: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Bloggen war noch nie so einfach. Ich erzähle dir unverhüllt alle Einzelheiten für das Blogbeitrag Sc…
Tagebucheintrag; Montag, 18. März 2024, stürmisch, heroisch – habe den Grünabfall rausgebracht!
Ideen-Babyboom durch Schreiben von Hand
Ja, trotz Sauklaue.
Schreiben von Hand stärkt meinen Schreibfluss.
Ich schaue nicht zurück, sondern schreibe nach vorn.
Schreiben von Hand stimuliert mein Denken in Bildern.
Es bringt meine beiden Gehirnhälften in Wallung.
Schreiben von Hand ist also ein Liebesspiel – die Vereinigung der Gehirnhälften. Ideen-Babyboom – sozusagen.
Dabei ändert sich meine Handschrift täglich: Mal schwungvoll, mal angestrengt, mal schnell, mal bedächtig.
Wenn ich schreibe, spricht mein Innerstes – es breitet sich aus, führt meine Hand und enthüllt die ungefilterte Wahrheit, wie ein glatt geschliffener Stein im Flussbett.
Tagebucheintrag; Sonntag, 27. August 2023, angenehm warm, gechillt wie ein Kater auf der Fensterbank:
Ist Free Writing die Quelle des Schreibflusses?
Meine Grundannahme: Ich bin also immer im Schreibfluss, ich kann weder rein noch raus – es ist mein natürlicher Zustand, im Schreibfluss zu sein.
Daraus die logische Folgerung: Ich bin immer verbunden mit dem Meer aller Möglichkeiten und damit sind alle Fragen beantwortet:
- Wie finde ich in den Schreibfluss?
- Wie komme ich da rein?
- Muss ich darin schwimmen oder trägt er mich?
- Wie komme ich da wieder raus?
Tagebucheintrag; Mittwoch, 10. April 2019, regnerisch, melodramatisch – mein Hut hat sich verabschiedet:
Einfacher Perspektivenwechsel mit Free Writing
Wo beginne ich, mein Blatt zu beschreiben?
Oben links:
Ojemine, soviel weiss.
Reicht die Tinte und der Proviant?
Ich fühle mich etwas geprägt, blockiert.
Limitiert vom leeren Blatt.
Unten rechts:
Ein befreiendes Gefühl.
Ich bin schon am Ende.
Ich muss nicht mehr und nach oben ist viel Luft.
Die Hand liegt hier unbequem auf der Blockkante.
Oben rechts:
Hier spüre ich die Schwere des Oben.
Ein träger Start, aber es zieht nach unten.
Ich fühle mich rebellisch und analytisch.
Ein analytischer Rebell schreibt von oben rechts.
Mitte:
Ich fühle mich wahnsinnig weise.
Ich schreibe direkt aus dem Kern, der Quelle.
In der Mitte des Blattes läuft alles zusammen.
Ich schreibe von der Essenz.
Hier beginnen Liebesbriefe.
Tagebucheintrag; Montag, 23. Mai 2022, sonnig, sportlich – 47x in der Küche auf und ab gegangen:
Freies Schreiben in Formen
In Formen schreiben, legt neue Pfade. Es eröffnet andere Galaxien.
Alles nimmt einen anderen Drall an. Die Worte sprechen nicht über die Form, sie beschreiben sie – und erzählen von noch viel mehr.
Tagebucheintrag; Dienstag, 2. Februar 2021, eisig, innerlich rebellisch – warum eigentlich?
Free Writing = Schreiben auf höchstem Niveau
«Ich will den perfekten Text.»
Vom Ziel her schreiben ist zum Scheitern verurteilt.
Nach einem Lehrbuch schreiben verfälscht die Natürlichkeit des Ausdrucks.
Schreiben auf höchstem Niveau bedeutet, aus dem Innern heraus zu schreiben – frei, leicht und voller persönlicher Nuancen.
Schreiben ist eine Kunst des Ausdrucks, ein Weg, sich selbst im Kern zu erfahren und schöpferisch zu erleben.
Tagebucheintrag; Montag, 17. Juni 2019, sonnig, übermotiviert – bis der Wecker klingelte:
Schreibblockaden lösen durch freies Schreiben
Wenn es beim Schreiben klemmt und ich nicht weiss, wo ich anfangen soll, dann blockiert der Überfluss an Gedanken.
Kritzeln löst diesen Druck – ähnlich wie ein alter Kugelschreiber, der erst nach ein paar Anläufen wieder Tinte fliessen lässt.

Tagebucheintrag; Samstag, 8. Juli 2023, drückend heiss, geschmolzen – ich bin offiziell eine Pfütze:
Free Writing ist die Brücke zur Poetin in mir
Wir alle tragen eine leise, zarte Poetin in uns, die niemals wiederholt, was sie sagt. Sie spricht von Dingen, die oft unbequem sind – doch ihre Botschaften sind rein und dem Glück zugewandt.
Meine Poetin begrüsse ich so: «Willkommen, mein Sekretär, der Pirat.»
Immer, wenn ich das behaupte, ist er sofort da – mein stets unauffälliger, fast schon mystischer Sekretär. Er behauptet, Poet zu sein, trägt einen Hut mit Feder, dampft überall und diktiert flüchtige Gedanken, die ich aufs Papier bringe.
Tagebucheintrag; Freitag, 28. August 2020, schwül, klebrig – fühle mich wie ein zu lange gekauter Kaugummi:
8 Gründe gegen Free Writing
- Der er ingen grund.
- There is no reason.
- Non c’è ragione.
- Sabab ma jirto.
- Ùn ci hè micca ragione.
- Es git kei Grund.
- 沒有理由。
- Il n’y a pas de raison.
Tagebucheintrag; Dienstag, 5. März 2024, sonnig, nachdenklich – könnte ein Kaktus mein neues Haustier sein?
Es begann mit einem Quätschchen und endet mit …
Es tut sich etwas.
Etwas ist in Bewegung, fast ungreifbar.
Schon steigt die Intensität.
Free Writing verwandelt Kreativität in Sinnlichkeit, füllt ein Blatt mit Schnörkeln und macht Unbeschreibliches leserlich.
Die Aufregung ist spürbar, wie beim Öffnen eines Geheimnisses – ein Zusammenspiel von Flucht und Faszination, das das System ins Wanken bringt.
- Wann ist genug?
- Am Ende der Seite?
- Am Ende der Zeit?
Wenn jetzt nichts mehr kommt, setze ich einen Punkt.
Zuerst Free Writing, dann Schreibtipps
Mit der Aussicht, einen mitreissenden Blogbeitrag zu Schreiben, bedenke ich einige Schreibtipps. Ich bedenke diese allmählich, einer nach dem anderen. Zu viele auf einmal lenken ab, hemmen und verkrampfen. Ich habe einen Blogbeitrag zu meinen Schreibtipps inklusive Erklärung. Lies ihn hier: 13 (un)nötige Schreibtipps