Schreibtipps

13 (un)nötige Schreibtipps

Im früheren Blogbeitrag machte ich meine Schreibtipps schmackhaft – so sehr, dir lief das Wasser im Mund zusammen. Am Ende vertröstete ich dich dreister Weise auf den heutigen Tag. Das war natürlich Absicht, einen Spannungs-Trick aus Hollywood, damit du hoffentlich wieder einschaltest und mitliest.

Hast du den ersten Teil verpasst? Lies ihn hier: Bloggen lernen – Eine unerwartete Reise

Was ist Bloggen?
Ich meine und bin froh darum: Bloggen = Schreiben.

Das wiederum bringt die Frage hervor: Was ist Schreiben und reicht es, die folgenden Schreibtipps auswendig zu lernen, um schreiben zu können?

Oder fängt alles ganz woanders an?
Wir werden sehen …

Das Bild zeigt Schreibtipps.

Los geht’s mit den magischen Schreibtipps

Passiv vs. Aktiv

Passive Sprache macht den Text matschig.
Aktive Sprache macht den Text lebendig.

Passiv = Subjekt – werden/sein – Partizip Perfekt.
«Der Ball wird (von Küde) geworfen.»

Aktiv = Subjekt – Verb – Objekt.
«Küde wirft den Ball.»

Passiv = Die zuständige Person bleibt verborgen.
«Die Unordnung im Sternenhimmel muss aufgeräumt werden.»

Aktiv = Die Person steht im Vordergrund.
«Küde räum den Sternenhimmel auf.»

Passiv = Wir haben Angst zu sagen, wer verantwortlich ist.
Aktiv = Erleichtert die Verständlichkeit und Lesbarkeit.

Passiv = Schafft Distanz zwischen Sender und Empfänger.
Aktiv = Ist klar und direkt.     

Passiv = Lesen wir überall und permanent.
Aktiv = Lesen wir viel zu wenig.

Jargon

Texte mit Jargon sind uncool!

Jargon ist Insider- Fachsprache.

Will ich einen auf raffinierten Guru machen?

Will ich mich klug präsentieren?

Das ist himmeltraurig zu lesen.

Ausser ich schreibe meinem raffinierten Guru-Buddy.

Fachspezifische Begriffe verwirren das Publikum. 

Das frustriert.

Albert Einstein sagt dazu: «Wenn du es nicht einfach erklären kannst, dann verstehst du es nicht gut genug.»

Was ist zu tun?

Ich schreibe in wenigen einfachen Sätzen um was es geht.

Danach schreibe ich den restlichen Inhalt drumherum.

Was wenn ich einen spezifischen Begriff verwenden will?

Ich erkläre den Begriff direkt.

Ein Beispiel dazu?

Liess nochmals den Anfang.

Explizit sein

Diese Wörter bedeuten Faulheit zur Recherche.

  • «Sehr»
  • «Generell»
  • «Meistens»
  • «Viele»
  • «Einige»
  • «Selten»
  • «Tausende»
  • «Günstig»

Diese Wörter machen den Text kraftlos, unschlüssig und zeugen von Unsicherheit:

  • «Ich denke …».
  • «Es scheint mir …».

Ich schreibe eine konkrete Zahl anstelle von «Tausende».

Ich spezifiziere die Population anstelle von «viele Menschen».

Das Publikum ansprechen

Ich erschaffe eine Verbindung zum Publikum

Ich schreibe «Ich»:
Damit übernehme ich Verantwortung für das, was ich sage.

Ich schreibe «Du»:
Damit spreche ich meine Leserinnen und Leser direkt an und fordere sie auf.

Ich schreibe «Wir»:
Damit mache ich klar, dass ich Teil eines Teams bin.
Ich erkläre, wer mit «Wir» gemeint ist.

Das bringt mir Klarheit:

  • Über meine eigene Position.
  • Wer mein Publikum ist.
  • Zu welcher Gruppe ich gehöre.

Alles an die Front

Ich platziere meine Kernaussage in den ersten Zeilen.

Die Aufmerksamkeit der Leserinnen und Leser ist kurz.

Auf Glas lesen ist hektisch.

Meine Leserinnen und Leser wollen wissen, wohin die Reise geht.

Ausführungen und Erklärungen hinterher.

Wer neugierig ist, liest weiter.

Die anderen klicken weiter.

Ich will niemandes Zeit verschwenden.

Ich will niemanden enttäuschen.

So habe ich interessierte Leserinnen und Leser bis zum Schluss.

Headline schreiben: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Zielgruppen-Avatar

Ich erschaffe mir meinen Perfekten-Lieblings-Zielgruppen-Avatar.

Danach schreibe ich präzise und kraftvoll.

Weil ich alles über ihn weiss:

  • Wo der Avatar rumhängt.
  • Was ihn besorgt.
  • Wovon er träumt.

Habe ich meinen Zielgruppen-Avatar vor Augen, kann ich ihn befragen:

  • Welche Bedürfnisse hat er, die derzeit unerfüllt sind?
  • Wonach sucht er? Was will er am meisten?
  • Was will er konkret von meinem Angebot?

Zielgruppen-Avatar Analyse: Detaillierte Anleitung

Das Bild zeigt Schreibtipps.

Gefühlvoll Ködern und rational Einsacken

Texte müssen Gemütsbeweger sein.

Gefühle sind schneller im Gehirn als Sachverhalte.

Eine Entscheidung passiert in erster Linie auf emotionaler Ebene.

Der emotionale Nutzen muss vorstellbar, verfügbar und direkt erlebbar sein.

Nutze dazu Verben wie «vorstellen» oder «denken».

Die Leserinnen und Leser rechtfertigen hinterher die emotional geprägte Entscheidung.

Dazu suchen sie nach rationalen Vorteilen.

Der Text muss diese ebenfalls liefern.

Deutlich und leicht verständlich.

Diese Klarheit löst wiederum positive Gefühle aus.

Der 12 Trigger-Schreibtipp

[01] Sparen:
Geld. Zeit. Ärger.
«Dank meiner Dienstleistung machst du locker pünktlich Feierabend.»

[02] Wunsch nach Macht:
Selbstermächtigung.
«Meine Schreibtipps machen dich zum Textsieger.»

[03] Neugierde:
«8 Geheimnisse, die niemand von mir kennt.»

[04] Unabhängigkeit:
Wirtschaftlich. Sozial. Zwischenmenschlich.

[05] Soziale Akzeptanz:
«Bereits 14 Menschen finden mich toll. Lerne auch du mich kennen!»

[06] Ehre:
«Stell dich einer Herausforderung, sei ehrenhaft und lerne anständig zu texten.»

[07] Idealismus:
Werte. Moral.
«Glaubst du auch, dass es richtig war, die Alte über die Strasse zu begleiten?»

[08] Soziale Zugehörigkeit:
«Meine Brüder, meine Schwestern: Werdet Teil meiner Familie!»

[09] Wettbewerb:
«Ich wette, du kannst diesen Beitrag nicht bis zum Ende lesen.»

[10] Wohlbefinden:
«Fühlst du dich wohl in deinem Körper? Nein? Dann folge mir!»

[11] Wunsch nach Ruhe:
«Lausche meinen Worten, sie beruhigen.»

[12] Intime Verbindung und Romantik:
«Ich habe heute eine Rose für dich. Ich zeige dir heute Abend warum»

Kurz oder lang?

Die Abhandlung des megamässigen Themas «Glitzer» in 5 Abschnitten à 5 Sätzen.

Das geht auch in 10 Sätzen.

Leserinnen und Leser scannen den Text.

Sie wollen alles auf einen Blick.

Kurze Texte lassen deine Leserinnen und Leser innehalten.

Struktur hält das Auge wach.

Lass offene Fragen ruhig offen und Unbenanntes unbenannt.

Für evolutionäre Herleitungen gibt es andere Kanäle.

Der Blick zurück

Ist mein Text anders und besser als die der Anderen?

Ist mein Text frei von Rechtschreib- und Grammatikfehlern?

Ist mein Text hervorragend geschrieben?

Ist mein Text einem Kind verständlich?

Ist mein Text optisch attraktiv?

Verwendet mein Text kurze Absätze?

Verwende ich Aufzählungszeichen und nummerierte Listen?

Ist der Text einfach zum Durchscannen?

Sind meine Überschriften logisch aufgebaut?

Verwendet mein Text gehaltvolle Überschriften?

Der Mönch

Ich wurde aus dem Nirwana angerufen:

Mönch: Ich bin Mönch und will einen Slogan.

Ich schaue auf die Uhr: 04.15 Uhr.

Mönch: Wie lange dauert es, bis er fertig ist?

Ich: 5 Tage.

Mönch: Geht das auch schneller?

Ich: Dann wird es 10 Tage dauern.

Mönch: Ich zahle dir das Doppelte, wie lange dann?

Ich: Dann kann es bis zu 30 Tage dauern.

Mönch: (Seufzt)

Ich frage zurück: Wie lange dauert es, bis ich Befreiung erlange?

Mönch: Vielleicht 12 Jahre.

Ich: Und wenn ich besonders eifrig übe?

Mönch: Dann kann es 20 Jahre dauern.

Ich: Und wenn ich jede Härte in Kauf nehme, um schnell ans Ziel zu kommen?

Mönch: So wird es 40 Jahre dauern.

Suchintention

Das Publikum googelt nach 4 primären Suchintentionen.

Ein Blog sollte insgesamt alle 4 bedienen.
Einzelne Blogbeiträge bedienen jeweils 1 Suchintention.

[01] Ich wurde dem Thema soeben bewusst.
Informationsabsicht:

  • «Ist ein Blogger gesund?»
  • «Wie schmeckt eine Bloggerin?»
  • «Muss man Bloggende kochen?»

[02] Mein Interesse wird konkret.
Untersuchungsabsicht:

  • «Beste Zubereitungsart eines Blogs?»
  • «Blogger:in Rezepte»

[03] Ich will mich entscheiden.
Vergleichsabsicht:

  • «Frische Bloggerin vs. getrockneter Blogger»
  • «Bloggerin in der Pfanne vs. Blogger im Backofen»
  • «Blogger:in kaufen vs. selbst züchten»

[04] Ich weiss, was ich will.
Transaktionsabsicht:

  • «Bio-Blogger:in kaufen»
  • «Frischen Blogger Degustieren»
  • «Wo kaufe ich Bloggerinnen-Setzlinge für den Balkon»

Suchintention richtig beantworten – komplette Anleitung

Mein Lieblings-Tipp zum Schreiben: Worte statt Wörter

Wörter bestehen aus Buchstaben.

Worte bestehen aus Wörtern.

Der PC will Passwörter.

Der Mensch will Ehrenworte.

Wörter lassen sich teilen, zählen, abkürzen.

Worte können verletzen, berühren, verführen

Kann ich jetzt schreiben?

Nein. Diese Schreibtipps stehen im luftleeren Raum – ohne Fundament. Schreiben in diesem Sinn ist lediglich abgedroschene Tipps und Buchstaben aneinanderreihen. Echtes, authentisches Schreiben eröffnet neue Welten, bei deren Betrachtung wir wahrhaftig von Magie sprechen können.

Wie ich mir diese Welten eröffne, liest du hier: Free Writing – Ewig im Schreibfluss

Blogger:in werden mit System: Noch nie war es so einfach:

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Bloggen war noch nie so einfach. Ich erzähle dir unverhüllt alle Einzelheiten für das Blogbeitrag Sc…